Beschreibung zum Prozess

Der Nachbarschaftsrat als Teil eines wiederkehrenden Beteiligungsprozesses

Mobirat Projekttreffen

1. Themensammlung

in dieser Phase können Ideen/Anliegen/Vorschläge online eingebracht werden, dazu ist keine Anmeldung nötig. Alle Beiträge werden redaktionell geprüft.

2. Voting

in dieser Phase können registrierte Mitglieder die zuvor gesammelten Beiträge bewerten. Daraus ergibt sich ein Ranking, welche der Themen besonders relevant für viele BewohnerInnen im Viertel sind.

3. Das Nachbarschaftsforum (NF)

ein offenes Mitmach-Event im Quartier, bei dem BewohnerInnen sich persönlich kennenlernen und austauschen können. Die Ergebnisse der Themensammlung und dem anschließendem Voting werden präsentiert und reflektiert. Teilnehmende werden vom Prozessteam angeleitet, sich in Kleingruppen mit den aktuell relevanten Themen zu

Foto v. Mobirat Nachbarschaftsforum 2023

beschäftigen und ihre Perspektiven miteinander zu teilen. Im NF werden (noch) keine Lösungen erarbeitet, sondern Foren gebildet wo BewohnerInnen gehört werden um die Anliegen zu verstehen und dazu Informationen, Ideen und Bedenken etc zu sammeln. Danach werden RepräsentantInnen zur Bildung des nächsten Nachbarschaftsrats gewählt/gelost.

  • Engagierte BewohnerInnen des Viertels können sich kennenlernen/vernetzen
  • Neuigkeiten zu bisherigen/laufenden Initiativen und Projekte erfahren
  • Aktuelle TOP-Themen aus den Votings sichtbar machen und bearbeiten
  • Einander besser verstehen mit unseren Anliegen und Perspektiven
  • UnterstützerInnen für Anliegen/Initiativen finden
  • Selbstorganisation und Handlungsfähigkeit als Nachbarschaft erhöhen
  • Sozialkapital / Ressourcen in der Nachbarschaft stärken

An diesem Event sollen anschließend auch Personen gewählt/beauftragt werden, die als Mitglieder in einem Nachbarschaftsrat (NR) weiterarbeiten werden und die hier bereits geteilten Informationen und Ansichten im weiteren Prozess des NR mitnehmen sollen. Die Wahl der Mitglieder soll zuvor festgelegten Kriterien entsprechen, um genug Diversität im NR zu gewährleisten (Alter, Geschlecht,..)

4. Nachbarschaftsrat

Der Nachbarschaftsrat (NR) ist ein auf Zeit gewähltes Gremium, aus etwa 6 bis max 8 Personen, welche sich bei einem Nachbarschaftsforum bereiterklärt haben, als VertreterInnen im NR mitzuwirken.

Die Mitglieder des NR einigen sich zuerst auf die gemeinsamen Ziele und Kriterien. Der NR durchläuft dann die Phasen Bildformung, Meinungsbildung zur Lösungssuche und und trifft seine Entscheidungen mittels Konsentverfahren. Das Prozessteam stellt sicher, dass die Versammlungen durch kompetente ModeratorInnen begleitet werden.

Zu den Kreissitzungen, können bei Bedarf auch externe ExpertInnen eingeladen werden. (Verwaltung, GB, Agenda, StakeholdervertreterInnen etc.). 

Ein Durchgang dauert je nach aktuellen Ressourcen des Kernteams etwa 6 Monate.

Was kann ein Nachbarschaftsrat bewirken?

  • Gemeinsame Positionen und Empfehlungen kommunizieren, die im NR erarbeitet und abgestimmt wurden. Der NR hat mehr Gewicht, als die Stimmen Einzelner.
  • Im Falle von einem Themen, welche nicht an die Politik adressiert sind, sondern es sich um Konflikte zwischen BewohnerInnengruppen oder anderen AkteurInnen handelt, kann der Prozess mittels NR ebenfalls helfen, mehr Verständnis für die div. Perspektiven und Bedürfnisse zu schaffen und aus neuem Verständnis heraus vernünftige, nachvollziehbare Positionen und Empfehlungen zu formulieren.
  • Der NR kann Nachbarschaftsinitiativen oder ein Projekte starten, welches selbstorganisiert an der Umsetzung arbeitet, während es an die Zielsetzung und Kriterien des NR gebunden ist.
  • Soziokratische Konsultation, zusammen mit Politik (z.B. BV), es wird ein gemeinsames Ergebnis erarbeitet
  • Konsultation am runden Tisch, das Ergebnis wird dem BV von dem NR oder deren SprecherInnen, in einem moderierten Kreisgespräch vermittelt, Konsultation im klassischen Sinne.

Wer kann mitmachen?

  • Alle Menschen die im SWV wohnen, arbeiten oder sich dort oft aufhalten, daher allen denen das SWV selbst ein Anliegen ist.
  • Alle, die sich konstruktiv für das Sonnwendviertel engagieren möchten.
  • Externe Expert*innen, die zu relevanten Themen eingeladen wurden und sich in einer solchen Rolle deklarieren.
  • Alle, die folgenden Grundregeln zustimmen können:
    • Faires, respektvolles Verhalten anderen gegenüber
    • Vermeiden Sie Provokationen oder Abwertungen anderer TeilnehmerInnen oder deren Beiträge. Auch wenn Sie den Meinungen anderer nicht zustimmen.
    • Gewaltverherrlichende, menschenverachtende, rassistische, fremdenfeindliche, stigmatisierende, sexistische oder beleidigende Inhalte, Aufrufe zu Straftaten, Verleumdungen, geschäfts- oder rufschädigende Äußerungen sind zu unterlassen.
    • Der Nachbarschaftsrat ist eine überparteiliche Institution, von und für BürgerInnen. Parteipolitik ist nicht erwünscht.
    • Verbreiten Sie nur korrekte Informationen, aus erster Hand oder mit Quelle. Vermutungen und Erzählungen ohne Quelle, müssen als solche deklariert werden.

Die ModeratorInnen tun ihr bestes um allen einen geeigneten und sichern Rahmen für ihre Teilnahme zu bieten. Von Seiten der Teilnehmenden braucht es Bereitschaft die Grundreglen und Anweisungen der ModeratorInnen zu beachten. Unsere ModeratorInnen werden TeilnehmerInnen bei Bedarf daran erinnern. Sollte das nicht helfen, können wir das Hausrecht als VeranstalterInnen nutzen und wenn nötig auch Personen von der Teilnahme ausschließen.

Das Modell zum “Nachbarschaftsrat als Teil eines wiederkehrenden Beteiligungsprozesses” wurde mit Unterstützung von en:tribe entwickelt.